Chiang Mai

Besuch bei den Elefanten

Geschrieben von Lisa am Mo 31 Oktober 2016

Stichworte: Thailand, Chiang Mai, Reise, Ausflug,

Da wir Vietnam am 1.7. verlassen mussten und der Flug von Bangkok erst am 5.7. ging, haben wir uns für einen Aufenthalt in Chiang Mai, einer im Norden gelegenen größeren Stadt Thailands, entschieden. Direkt bei der Ankunft waren wir super begeistert vom allgemeinen Stadtbild. Der Stadtkern ist ein ca. 2x2 km großer Bereich, der komplett von einem Wassergraben und teilweise intakten Mauern umgeben ist. Verbunden mit dem Rest der Stadt ist er durch vier Haupt- und ein paar kleinere Brücken. Im Stadtkern befinden sich unzählige Tempel und alte Gebäude, aber auch diverse Hostels, Bars und Restaurants. Im äußeren Bereich liegen große Wohngebiete und generell der eher modernere Teil der Stadt. Unser Hostel, Potae's House, lag direkt am Graben auf der äußeren Seite des Stadtkerns. Dies war wieder einmal eine ausgezeichnete Unterkunft: sehr modern und sauber, Gratisfrühstück, genügend Steckdosen und eine putzige Katze als Mitbewohner.

Durch die nördliche Lage Chiang Mais ist das Klima zum Zeitpunkt unseres Besuchs sehr angenehm gewesen. Die Sonne hat immernoch die meiste Zeit lang geschienen, jedoch war es kühler und weniger stickig, was eine wirklich willkommene Abwechslung darstellte. Wir haben einige Tempel besucht, selbstverständlich gut gegessen (das thailändische Essen hat mir bisher auf jeden Fall am besten gefallen) und da wir über das Wochenende da waren, sowohl den Samstags- als auch den Sonntags-Markt mitnehmen können, bei denen jeweils ein sehr großer Bereich der Stadt abgetrennt und mit vielen kleinen Verkaufsständen bevölkert wird, die von Souvenirs über Kleidung bis hin zu unzähligen Nahrungsmitteln alles mögliche anbieten. Leider sind diese Märkte ein ziemlicher Touristenmagnet und die Straßen dadurch zum Bersten mit Menschen gefüllt, wenn man jedoch so wie wir erst gegen Ende des Markts oder direkt zum Beginn erscheint, ist es sehr erträglich und man bekommt die Chance, in Ruhe alles anzuschauen.

Mein absolutes Highlight unserer Zeit in Chiang Mai war der Besuch einer Elefanten-Aufzuchtstation. Leider werden viele Elefanten in Thailand von ihren Besitzern äußerst schlecht behandelt und bis zum Ende ihrer Kräfte ausgebeutet, während sie zu wenig Zeit zum Erholen und sogar zu wenig zu Essen und zu Trinken bekommen. Deshalb haben sich einige Auffangstationen gegründet, welche die Elefanten aus solchen schlechten Bedingungen herausholen und nach besten Möglichkeiten versuchen, ein angenehmeres Leben für die Elefanten zu ermöglichen. Um zwischen den unzähligen Einrichtungen diejenigen herauszufinden, welche wirklich am Wohl der Elefanten interessiert sind, ist es ein guter Anhaltspunkt darauf zu achten, ob während des Besuchs ein Ritt mit den Elefanten möglich ist. Von diesen Orten sollte man generell Abstand nehmen, da es für die Elefanten große Schmerzen bedeutet, Reitgestelle auf ihrem Rücken zu tragen. Direktes Reiten auf dem Nacken soll zwar etwas weniger schlimm für die Elefanten sein, sollte aber ebenfalls vermieden werden.

So sind wir nach einiger Recherche bei der Elephant Jungle Sanctuary gelandet. Diese haben uns morgens in Chiang Mai abgeholt und zu ihrer etwa 1-2 Stunden entfernten Station gebracht. Dort gibt es mehrere Camps, die jeweils eine gute Handvoll Elefanten umfassen. Zuerst haben wir ein Oberteil bekommen, welches üblicherweise von den Mahout, also den Elefantentrainern, getragen wird. Dies dient dazu, die Scheu der Elefanten zu mindern, da sie den Geruch und das Aussehen der Kleidung gewohnt sind. Nach einem ausführlichen Vortrag über Elefanten, deren Verhalten und Bedrohungen durften wir zu den frei durch das Camp laufenden Elefanten gehen und sie mit Bananen füttern. Dafür wurde uns das Kommando beigebracht, das die Elefanten lernen, wenn sie den Mund zum Füttern öffnen sollen. Wirklich nötig ist das eigentlich nicht, da die Elefanten die Bananen auch von allein aus den Händen, Taschen und Körben holen. Nach der Fütterung sind wir mit den Elefanten zu einer Badestelle im Fluss gegangen, wo wir den Elefanten beim Abwaschen der Schlammschicht von ihren Körpern geholfen haben und direkt dabei waren, als sie im Wasser gespielt haben. Anschließend sind wir vom Fluss in ein Schlammbecken gewatet, um die Elefanten erneut mit einer frischen Schlammschicht einzureiben, welche sie vor der Sonne und Ungeziefer schützt. Im Zuge des Schlammbades haben wir erfahren, dass Elefanten es gar nicht gern mögen, wenn man ihnen eine handvoll Schlamm ins Ohrloch schmeißt- wir waren das nicht selbst, konnten aber das empörte Tröten des kleinen Elefanten hören, der den Übeltäter (der das natürlich nicht extra gemacht hat) danach wenn überhaupt nur noch sehr beleidigt angeschaut hat ;).

Bevor wir letztendlich den Rückflug nach Bangkok angetreten haben, haben wir ein 3D-Kunstmuseum besucht. Im gesamten Gebäude sind an den Wänden und auf dem Boden Zeichnungen angebracht, die aus einer bestimmten Perspektive heraus dreidimensional erscheinen und dazu auffordern, ein Teil des Kunstwerks zu werden, indem man sich in den Zeichnungen positioniert. Außerdem haben wir am Morgen vor dem Abflug einen thailändischen Kochkurs mitgemacht, bei dem wir gelernt haben, wie man folgende Gerichte zubereitet: Frühlingsrollen, ein Wokgericht, Hühnchen in Kokosmilch-Suppe, verschiedene Currypasten und die darauf basierenden Curries. Zum Nachtisch haben wir gekochten Kürbis in Kokosmilch gegessen, was eins der leckersten Desserts ist, die ich bisher gegessen habe. Gut gestärkt stand unserem Rückflug jetzt wirklich nichts mehr im Wege, obwohl wir auch hier wieder einmal noch einige Zeit länger hätten verbringen können.